Ein Schritt Richtung Energiestrategie 2050

Mit einem innovativen Ansatz nimmt in Domat/Ems ein neues Wasserstoffprojekt Form an. Das Pionierwerk soll zeigen, wie Wasserstoff als Energiespeicher eine gewichtige Rolle in der Energiezukunft der Schweiz spielen kann, im Fokus steht die Reduktion des CO2-Ausstosses im Güterverkehr. Geplant wurde die Anlage von der Fanzun AG, die bereits einige Projekte im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung mit nationaler Ausstrahlung konzipiert hat. 

 

 

Ein Standort mit enormem Potenzial

Die Lage in Domat/Ems könnte nicht besser sein: Direkt neben einer Hauptverkehrsachse der Schweizer Alpen und in unmittelbarer Nähe zu Stromproduzenten und einem Elektrizitätswerkbetreiber entsteht ein wegweisendes Wasserstoffprojekt. Gerade für LKWs, die an strategischen Knotenpunkten Wasserstoff tanken müssen, ist die Lage im Bündner Rheintal von grossem Wert.

 

Die technischen Daten der neuen Anlage sind beeindruckend: Bei Vollauslastung hat die 2 MW-Anlage die Kapazität, jährlich über 300’000 kg Wasserstoff zu produzieren. Dies entspricht dem energetischen Äquivalent von 1’000’000 Litern Diesel. Ein solches Produktionsniveau hat nicht nur Auswirkungen auf die Energievielfalt, sondern auch auf die Umwelt: Es könnte den CO2-Ausstoss jährlich um über 3’600 Tonnen reduzieren.

 

 

Energiespeicher als grösste Herausforderung

Erneuerbare Energien stehen bereits seit einiger Zeit im Fokus. Allerdings stellt die Speicherung oft eine Herausforderung dar, da bekanntlich die Natur bestimmt, wann und wie viel produziert werden kann. Hier kommt Wasserstoff ins Spiel, der als ideales Speichermedium dient. Gerade bei Peaks im Sommer ist es sinnvoll, den überschüssigen Strom in Wasserstoff umzuwandeln. Doch für eine wirtschaftliche Produktion ist Kontinuität essenziell. Und die aktuellen regulatorischen Rahmenbedingungen machen es momentan nur sinnvoll, solche Anlagen in der Nähe von Stromproduktionsstätten zu errichten.

 

Die ersten Ideen dazu entstanden bereits im Jahr 2017, kurz darauf begannen die Fachexperten der Fanzun AG mit der Suche eines geeigneten Standorts. Urs Simeon, Partner und Projektverantwortlicher: «Wir wussten, dass es beim Thema Wasserstoff viel Überzeugungsarbeit braucht. Deshalb haben wir sehr früh angefangen, sind schnell in die Lernkurve eingestiegen und konnten uns so schon früh ein enormes Know-how aneignen.» Die grösste Schwierigkeit bei der Planung sei rückblickend die betriebswirtschaftliche Berechnung gewesen, meint Simeon – denn die Anlage macht nur Sinn, wenn sie auch rentiert.

 

 

Am Anfang stand ein norwegischer Investor

Sucht man den Ursprung des Projekts, führt der Weg zu Per Sandven, einem visionären norwegischen Investor, der für seine innovativen und nachhaltigen Lösungen bekannt ist. Sandven hat als Mitgründer und damaliger Hauptaktionär auch eine entscheidende Rolle in der Entstehung und Entwicklung von Calanda Solar gespielt. So trug er massgeblich zur Realisierung des benachbarten Photovoltaik-Projekts Calinis bei. Dieses Projekt im ehemaligen Steinbruch Felsberg wird von der Rhiienergie betrieben und stellte 2020 die grösste Photovoltaik-Anlage im Kanton Graubünden dar, die mit einem beeindruckenden Jahresertrag von 1’500’000 kWh Strom für rund 400 Haushaltungen produziert.

 

 

Weitere Projekte sind in Planung

Sandven und Fanzun haben bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet, unter anderem beim 105%-PlusEnergie-Hotel Muottas Muragl in Samedan, das auch einen Solarpreis erhalten hat. Ihre Zusammenarbeit spiegelt das gemeinsame Engagement und die Vision wider, den Übergang zu einer nachhaltigeren und CO2-neutralen Energiezukunft zu beschleunigen. Aktuell sind bei der Fanzun AG weitere Projekte im Bereich von hochalpinen Solaranlagen, dem sogenannten «Solarexpress», in Planung.

Fanzun AG

Architekten Ingenieure Berater: Als Generalplanerin mit Standorten in Chur, Samedan, Scuol, Zürich, Bern und St. Gallen verfügt die Fanzun AG über mehr als 50 Jahre Erfahrung im Bauwesen. Das Portfolio des Unternehmens besteht aus anspruchsvollen Projekten in den Bereichen Tourismus, Gewerbe, Infrastruktur- und Wohnungsbau. Dass sich darunter auch einige preisgekrönte Bauten finden, liegt an der ganzheitlichen Herangehensweise von Fanzun. Über 80 Generalisten und Spezialisten vereinen ihr Wissen und bieten die gesamte Palette an Bau- und Immobiliendienstleistungen auf hohen Niveau an – von der strategischen Planung und Beratung über die Gestaltung und die Energiekonzeption bis hin zum Baumanagement.

 

Kontakt

Fanzun AG – Architekten Ingenieure Berater

Andrea M. Gredig

Journalismus / Corporate Publishing HF

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Telefon +41 58 312 87 05

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